produktpflege
So, da hat man nun also für mehr oder weniger viel Geld, die richtige Jacke, Schlafsack oder Schuh gekauft und erwartet natürlich, dass das Teil auch lange Freude macht und funktioniert. Damit dies der Fall ist, brauchen diese Sachen aber die richtige Pflege! Um hierin eine kleine Hilfestellung zu geben, haben wir ausführliche Pflegeanleitungen zu einzelnen Produktgruppen erarbeitet. Zusammen mit den Pflegehinweisen des Herstellers geben sie Aufschluss darüber, wie man durch richtige Behandlung die Funktionalität erhält und die Lebensdauer verlängert. Die richtigen Pflegemittel sind selbstverständlich bei uns im Geschäft erhältlich!
Um den Schlafsack zu schonen, kann ein Inlett benutzt werden. Dieses ist zwischendurch problemlos zu waschen und kann in heißen Nächten als Schlafsackersatz dienen.
Nach Gebrauch sollte der Schlafsack auch von innen gut gelüftet werden. Bitte nie einen feuchten Schlafsack über längere Zeit im Packbeutel lassen!
Stopfen sie ihren Schlafsack in den Beutel, statt ihn vorher aufzurollen, das verteilt den Druck auf die Füllung gleichmäßiger. Wird der Schlafsack über längere Zeit nicht benutzt, sollte er aus dem engen Packbeutel befreit und in einem Aufbewahrungsbeutel trocken aufbewahrt werden.
Leichte Verschmutzungen an der Außenhülle lassen sich meist mit einem weichen Lappen oder Schwamm und warmem Wasser entfernen. Nach ca. 40 – 50 Nächten sollte der Schlafsack komplett gewaschen werden (bitte nie reinigen lassen!), um den Schmutz aus der Füllung auszuspülen und diese wieder aufzulockern. Dazu wird ein mildes Waschmittel (Wollwaschmittel), besser aber spezielle Kunstfaser- oder Daunenseife benutzt. Er wird entweder per Hand in der Badewanne (anstrengend!) oder in einer ausreichend großen (ca. 7 kg fassenden) Waschmaschine (Schon- oder Wollwaschgang) gewaschen. Bei dicken, warmen Schlafsäcken sollte man dazu ruhig einen Nachmittag im Waschsalon verbringen, “normale” Haushaltswaschmaschinen sind nämlich oft zu klein. Stärker verschmutzte Stellen können mit leicht verdünntem Waschmittel vorher eingerieben werden. Nach dem Waschgang muss der Schlafsack mehrmals gut gespült werden, bis kein Schaum mehr kommt und alle Waschmittelreste entfernt sind. Anschließend leicht anschleudern und über mehrere Leinen oder einen Wäscheständer gelegt trocknen lassen. Vorsicht: Daunenschlafsäcke nicht aus der Maschine ziehen, sondern möglichst darunter greifen und aus der Trommel heben, die Stoffe, welch die einzelnen Kammern trennen, könnten sonst reißen.
Beim Trocknen von Zeit zu Zeit aufschütteln, Daunenschlafsäcke öfter als Kunstfasergefüllte. Daunenschlafsäcke benötigen eine längere Trockenzeit, können aber auch problemlos im Trockner trocknen, sofern dieser sich auf niedrige Temperaturen einstellen lässt und ca. 180 l groß ist. Man legt einen sauberen Turnschuh oder ähnliches mit ein, um die Füllung aufzulockern, oder schüttelt den Schlafsack während des Trockenvorgangs alle 15 Minuten auf. Lässt sich der Trockner nicht temperaturregeln, muss der Schlafsack öfters entnommen und aufgeschüttelt werden, auch ist dann die Gefahr groß, dass Reißverschlüsse oder Stoff verschmoren.
Bitte beachten Sie auf jeden Fall zusätzlich die im Schlafsack eingenähte Waschanleitung! Für Daunenschlafsäcke empfiehlt sich eventuell auch ein spezieller Waschservice. Hierbei werden Daunen und Schlafsackhülle getrennt gewaschen, wodurch die optimale Reinigung der Daune gewährleistet ist. Bei Bedarf kann dann auch ein wenig Daune nachgefüllt werden. Fragen sie im Geschäft nach Kosten & Dauer!
Nach ausgiebigen Probetragen haben Sie ein Paar hochwertige Schuhe erworben. Um diese lange am „Leben” zu erhalten, sollten die Schuhe von Anfang an richtig gepflegt werden.
Schuhe bestehen zum größten Teil aus Leder, dieses braucht „Nahrung” damit es lange seine Form behält. Unterschiedliche Leder und Grundimprägnierungen der Hersteller erfordern unterschiedliche Pflegemittel. Auf keinen Fall sollte man reines Lederfett oder -öl verwenden: Dieses macht das Leder auf Dauer weich und löst zudem den Schutzrand aus Gummi ab! Auch neue Schuhe sollten vor dem ersten Tragen behandelt werden. Für Cordura-/Leder Kombinationen benutzen sie am besten ein Imprägnierspray. Die Lederteile brauchen jedoch einen Nubukconditioner oder besser Lederwachs. Das glättet allerdings die Oberfläche und macht sie dunkler und speckig. Dafür bekommt das Leder Nahrung und wird nicht rissig oder brüchig und die Nähte werden stabiler.
Nach der Tour entnehmen Sie das Fußbett zum Lüften und Trocknen, sowie die Schnürsenkel. Bei Bedarf kann beides auch gewaschen werden. Entfernen Sie mit einer groben Bürste, wenn nötig mit Wasser, den Schmutz. Auch die Sohle von Dreck und Steinen befreien. Sollte es nötig sein, können sie den Schuh auch von innen waschen: Schuhe mit GORE-TEX® Futter bitte mit klaren Wasser, bei allen anderen Schuhen können Sie auch Lederseife verwenden.
Nasse Schuhe mit Schuhspannern aus Holz oder mit Zeitungspapier ausstopfen und langsam (nicht in der prallen Sonne oder an der Heizung/auf dem Ofen) trocknen. Nasses Leder ist sehr hitzeempfindlich und wird leicht brüchig, hart und rissig. Textile Teile können Sie nach dem Trocknen sprayen, Lederteile wachsen. Dazu wird Lederwachs mit kreisenden Bewegungen in das Leder einmassiert, die Nähte bitte besonders intensiv bearbeiten und die Lasche nicht vergessen.
Achtung: bei GORE-TEX® Schuhen das Wachs nie erwärmen, es dringt sonst zu tief in die Poren ein und verschlechtert die Atmungsaktivität.
Beziehen Sie auch die Metallösen von innen und außen in die Pflege mit ein (Wachs oder Vaseline), diese können sonst rosten.
Auch das Lederinnenfutter sollte hin und wieder gereinigt und gepflegt werden: Mit lauwarmen Wasser ausspülen, ggf. Lederseife verwenden, und dann auch Innen z.B. mit Vaseline eincremen. Besonders das chromfrei gegerbte Leder wird leicht hart und brüchig, wenn der eingetragene Schmutz nicht “weggeputzt” wird.
Die gewachsten Schuhe mindestens über Nacht stehen lassen. Dann das überschüssiges Wachs mit einem Lappen entfernen. Nun sind die Schuhe fit für die nächste Wandertour.
Bitte vergessen Sie nicht das Zeitungspapier im Schuh, Holzschuhspanner halten die Form am besten bis zur nächsten Benutzung.
Abgelaufene Sohlen, auch älterer Modelle, können beim Hersteller fachgerecht erneuert werden, fragen Sie uns nach Kosten und Dauer.
Waschen
Man wäscht die Bekleidung im Schonwaschgang, mit einer nur zu 2/3 beladenen Trommel. Sämtliche Reiß- und Klettverschüsse schließen. Temperatur nach Pflegesymbol 30°C oder 40°C. Möglichst speziell empfohlene Flüssigwaschmittel verwenden. Nur diese garantieren, dass keine für die Funktion schädliche Rückstände im Stoff verbleiben. Danach sollte man einen zweiten Spülgang durchführen, damit alle Waschmittelreste restlos entfernt sind. Keinen Weichspüler verwenden. Nach dem Waschen kann kurz angeschleudert werden.
Starke Verschmutzungen sollten mit geeigneten Mitteln vorbehandelt, bzw. eingeweicht werden. Generell gilt: Schweiß ist aggressiv, setzt die Atmungsaktivität herab und kann die Nahtverschweißung ablösen. Deshalb die Sachen lieber öfters mit wenig Waschmittel, als selten mit viel waschen!
Imprägnieren
Nach dem Waschen empfiehlt sich die Verwendung eines geeigneten Imprägniermittels. Dieses ummantelt die Fasern des Oberstoffes und beugt schneller Verschmutzung vor. Auch die Wasseraufnahme des Oberstoffes wird so reduziert, die Wasserdampfdurchlässigkeit verbessert und die Gefahr vermindert, dass an Nähten und Bündchen Feuchtigkeit durch den Kapillareffekt in die Kleidung dringt!
Eine Einwaschimprägnierung kann direkt in der Waschmaschine vorgenommen werden. Die Jacke (oder Hose) wird hierbei rundum gleichmäßig imprägniert. Mit Imprägniersprays wird nach dem Waschen die noch feuchte Bekleidung von Außen besprüht. Kritische Stellen wie Schultern und Ärmel können so besonders behandelt werden.
Wenn das Pflegeetikett einen Trockner oder Bügeln erlaubt, verbessert diese Erwärmung oft die Imprägnierwirkung.
Die wichtigste Pflege beginnt unterwegs: Eine Unterlegplane schützt den Zeltboden vor Schmutz und Beschädigungen, ein schattiger Stellplatz vor UV-Strahlen.
Nach dem Urlaub kann man das Außenzelt mit einem weichen Schwamm und lauwarmer, milder Seifenlauge abwaschen. Das Innenzelt nur ausschütteln, beim Fegen oder wischen läuft man Gefahr, die Beschichtung des Bodens zu beschädigen. Bei längerem Nichtgebrauch das Zelt unbedingt trocken einpacken, nur so lassen sich Schimmel und Stockflecken vermeiden. Reißverschlüsse sollte man auf Leichtgängigkeit prüfen. Wenn diese nach einigen Jahren nicht mehr richtig schließen, hilft ein einfacher Trick: Mit einer Zange werden die Schieber gegeneinander gedrückt und können nun die beiden Reißverschlussseiten richtig ineinander verhaken (klappt übrigens auch bei Rucksäcken).
Die Zeltnähte sind entweder von innen bandversiegelt (hält nicht ewig) oder auch unbehandelt. In beiden Fällen ist es normal, dass es Nahtstellen geben kann, die mit Nahtdichter nachbehandelt werden müssen. Dieser liegt in der Regel den Zelten bei oder ist in unserem Geschäft erhältlich.
Prüfen Sie das Zeltgestänge von Zeit zu Zeit auf Beschädigungen und Risse. An bei uns erworbenen Zelten können wir normalerweise einzelne Segmentstücke austauschen. Für Reparaturen unterwegs enthält das Zelt eine Reparaturhülse, die über die schadhafte Stelle geschoben und fixiert wird. Auch für das Gestänge gilt: Einlagern nur in absolut trockenem Zustand!
Sollte die Imprägnierung des Überzeltes nachgelassen haben (der Stoff saugt Wasser) können sie diesen mit einem Imprägniermittel nachbehandeln.
Nicht zuletzt bedürfen auch die Heringe einer gewissen Wartung, lagern sie sie ebenfalls in sauberem, trockenem Zustand ein und ergänzen sie sie rechtzeitig.
Du hast fragen zur produktpflege?
Wir helfen dir gerne telefonisch weiter: 0651 9940190